Stellungnahme Musik-Campus

Stellungnahme Musik-Campus

Wir als Volt Münster sprechen uns gegen den vorliegenden Antrag für den Musik-Campus aus. 

Wir erachten das vorliegende Projekt als zu kostspielig. Die hohen Kosten und die bisher nicht endgültig geklärte Finanzierung stehen in einem gewaltigen Missverhältnis zu dem zu erwartenden Nutzen des Projekts – auch hinsichtlich anderer dringender Projekte in Münster. 

Wir erkennen jedoch grundsätzlich den Bedarf eines Ortes bzw. von Orten für Musik in Münster an. Wir stehen für eine pragmatische Politik und fordern deshalb die Erarbeitung von tragfähigen Alternativen zum Musik-Campus, von welchen wirklich alle Bürger*innen Münsters profitieren. Die Lösung soll nachhaltig, verkehrsverträglich und sozial gerecht sein und die gesellschaftliche Teilhabe an Musik und Kultur für uneingeschränkt alle in Münster ermöglichten.

Das komplette Statement unserer Partei finden Sie unten und im Anhang. Darüber hinaus kommentieren zwei unserer Münsteraner Landtagskandidierenden das Vorhaben ihrerseits wie folgt:

 Lara Neumann (Wahlkreis Münster I – Steinfurt IV):

„Im Hinblick auf die finanzielle Situation der Stadt sollte die Politik sich gut überlegen, wofür Sie ihr Geld ausgeben möchte. Ich persönlich spreche mich so lange gegen den Bau des Musikcampus aus, bis alle sozialen Projekte und Bedarfe von Kindern, Familien, Wohnungslosen und Minderheiten in Münster durchfinanziert sind. Dafür ist dann nämlich letzten Endes oft kein Geld mehr da. Das ist kein Tausch, den ich bereit bin einzugehen.“ 

Torsten Stölting (Wahlkreis Münster III – Coesfeld III):

„Insbesondere mit Blick auf die in den kommenden Jahren notwendig werdenden Ausgaben in Höhe von knapp 253 Mio. Euro zur Erreichung der Klimaneutraliät gilt es abzuwägen, ob ein Prestigeprojekt wie der Musikcampus finanziell überhaupt tragbar ist.“

Nein zum Musik-Campus, Ja zur Musik

Im Rahmen einer parteiinternen Diskussion mit anschließender Abstimmung haben wir uns als Volt Münster gegen das geplante Projekt des Musik-Campus ausgesprochen. Der Großteil unserer Mitglieder ist der Meinung, dass das Vorhaben lediglich die Interessen von Wenigen in Münster berücksichtigt. Die Bedürfnisse vieler Musikschüler*innen und großer Teile der freien Szene werden dabei vernachlässigt.

Dennoch wird das Projekt nach wie vor mit Vorteilen beworben. So wird behauptet, dass der Musik-Campus durch die Einbeziehung aller musikalischen Akteur*innen bunter werden soll und zahlreiche Synergieeffekte genutzt werden können. Allerdings bestehen die meisten dieser oft beschworenen Effekte schon oder können widerlegt werden.

Darüber hinaus lassen die Finanzierung des Baus, die jährlich anfallenden Betriebskosten sowie das fehlende Betreibermodell noch viele Fragen offen. Münster hat bereits eine angespannte Haushaltslage und viele wichtige Ziele sind bisher noch unerreicht. Die hohen Kosten und die bisher nicht endgültig geklärte Finanzierung stehen in einem gewaltigen Missverhältnis zu dem zu erwartenden Nutzen des Projekts. Dabei wurden in der Vergangenheit kostengünstigere Alternativen vorgeschlagen, die jedoch nicht ernsthaft berücksichtigt wurden.

Wir stehen für eine pragmatische Politik und finden, dass Münster mehr kann. Und genau deswegen sprechen wir uns für eine Alternative zum Musik-Campus aus, die gemeinsam mit wirklich allen interessierten Akteur*innen und Bürger*innen ausgearbeitet wird. Von dieser Alternative muss die gesamte Bürgerschaft Münsters profitieren, ohne dass die Stadt die knappen finanziellen Spielräume weiter einschränkt. Wir fordern eine nachhaltige, verkehrsverträgliche und vor allem sozial gerechte Lösung, welche die gesellschaftliche Teilhabe an Musik und Kultur für wirklich alle in Münster ermöglicht.

Viele Kunstschaffende und vor allem Musiker*innen haben während der Corona-Pandemie Kreativität bewiesen. Nicht nur im musikalischen, sondern vor allem auch im finanziellen Bereich. Genau diese Haltung sollte auch die Stadt Münster an den Tag legen und dieses Projekt überdenken. Münster braucht niedrigschwellige Orte für Musik, welche sowohl den Ansprüchen aller musikalischen Akteur*innen, ihrem Publikum als auch allen Kulturinteressierten gerecht wird.

Denn bei ihnen spielt die Musik, und genau dort soll sie auch beginnen.

City Leads Volt Münster
Maren Berkenheide & Artur Jarosiewicz

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