Befriedigend ist Bestnote
Volt Münster freut sich über sich über den Spitzenplatz im Fahrradklima-Test des ADFC – aber was für’s Rad wichtig ist, kommt in Münster nicht wirklich gut weg.
Die allgemeine Freude über die Rückkehr Münsters an den Spitzenplatz als fahrradfreundlichste Stadt im Fahrradklima-Test des ADFC ist verständlich und wird auch von Volt geteilt.
Allerdings gibt Helene Goldbeck, Sprecherin der Volt Ratsgruppe, zu bedenken:
„Dass wir mit einer Note von gerade einmal 3,04 spitze sind, zeigt auf, wie viel in Deutschland noch getan werden muss, um uns auch im europäischen Vergleich mit Kopenhagen oder Utrecht messen zu können.“
Sebastian Kappen, fahrradpolitischer Sprecher von Volt Münster, ergänzt:
“Was beim Münsteraner Fahrradklima auffällt: Viele Punkte, die für Radfahrer*innen wichtig sind, sind nicht gut umgesetzt und in keiner Komfortkategorie kommt Münster über eine 3,4 hinaus. Freie, breite und ebene Radwege? Noch immer Fehlanzeige. Konfliktpotentiale mit KFZ und frustrierende Ampelschaltungen? An jeder Ecke! Wir erstreben eine höhere Priorisierung des Umweltverbunds gegenüber dem KFZ-Verkehr, insbesondere in der Innenstadt! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie wir die Qualität des Radfahrens in der Stadt steigern – Trittbretter an Ampeln oder das Schaffen von echten Fahrradstraßen parallel zu den Hauptachsen, wie wir es nun an der Schillerstraße umsetzen. Auch mehr Leezenflows würden zu einer entspannten Fahrt auf Promenade und Velorouten beitragen. Das Beste daran? All diese Maßnahmen sind mit wenig Aufwand und geringen Kosten umsetzbar und zum Großteil bereits beschlossen!”
Zusätzlich zu den Infrastrukturprojekten wird daher auch die Neuaufteilung des Verkehrsraums künftig eine zentrale Rolle einnehmen. Allein mit der noch immer ausstehenden Umsetzung bereits beschlossener Maßnahmen, wie der Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht und dem 3000 Stellplätze Programm, ließe sich bereits kurzfristig eine spürbare Verbesserung erreichen. Seit 2020 hat die Koalition bereits vieles auf den Weg gebracht – nun wird es Zeit, dass diese Beschlüsse auch für die Bürger*innen nutzbar werden.
Neben den infrastrukturellen Verbesserungen muss aber auch die Sicherheit der Radfahrenden in den Blick genommen werden. Vom Fahrraddiebstahl bis hin zu Falschparkerinnen gibt es Potenzial, die derzeitige Situation konsequent zu verbessern.
Um das Fahrradklima langfristig zu verbessern, benötigt es außer politischem Willen zur Umsetzung auch eine breite Akzeptanz. Und diese nicht nur in Münster, sondern so umfassend wie möglich. Daher gratulieren Martin Grewer, verkehrspolitischer Sprecher, und Sven Konopka, Vorsitzender Volt Münster, den Kommunen Köln und Bonn. Beide Städte sind in ihrer Kategorie diejenigen, die sich im Vergleich zu 2020 am stärksten verbessert haben. Volt ist seit 2020 in beiden Städten Teil der jeweiligen Mehrheitskoalition. “Der best practice Ansatz von Volt wirkt”, ist sich Konopka sicher.