Frauen unter uns – Austausch mit dem Integrationsrat
Unsere Kandidatinnen zur Bundestagswahl, Maren Berkenheide und Miriam Stölting, folgten der Einladung des Integrationsrats zu einem Austausch unter dem Motto „Frauen unter uns“. Aufgrund der Häufigkeit von Berichten seitens Frauen mit und ohne Migrationsvorgeschichte hatte Maria Salinas, Vorsitzende des Integrationsrats Vertreterinnen aller Ratsparteien sowie des Jugend- und Seniorenrates eingeladen. Mit dabei waren neben Doris Feldmann (SPD) und Andrea Blome (Die Grünen) auch Vertreterinnen der GGUA, der Bundesinitiative Gewaltschutz und der Münsteraner Mamas, einer frisch gegründete Initiative gegen institutionelle Gewalt gegen Mütter in familiengerichtlichen Verfahren. Die internationale Fraktion und die Linke konnten aus organisatorischen Gründen nicht teilnehmen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde schilderten die anwesenden Frauen den politischen Vertreterinnen ihre Erfahrungen in den Bereichen Sorgerechtsverfahren, Fluchterfahrung, Menschenhandel, Vergewaltigung, Kindesentzug, Zwangsverheiratung oder mangelnder gesundheitlicher Vorsorge für Frauen ohne gültige Papiere. Dabei wurde klar, dass die bisherigen städtischen, gemeinnützigen und ehrenamtlichen Aktivitäten, die besonderen Hürden und Schwierigkeiten mit denen sich speziell Frauen konfrontiert sehen, nicht ausreichend adressieren.
„Wie wir erfahren haben“, so Miriam Stölting, „gab es bisher keine unabhängigen Anlaufstellen für Frauen, die in familiengerichtlichen Auseinandersetzungen mit einem Systemversagen konfrontiert werden. Deswegen wurde jetzt in Eigenregie von einigen betroffenen Müttern, die Initiative der Münsteraner Mamas gegründet.“ Auch die fehlende Sichtbarkeit und Akzeptanz der Probleme von Frauen mit Migrationsvorgeschichte, die kaum Ansprechpartner*innen finden, wurde deutlich. „Der Kommunale Sozialdienst dient zwar als allgemeiner Ansprechpartner, ist aber für viele, speziell Frauen betreffende Schwierigkeiten nicht ausreichend sensibilisiert oder qualifiziert.“ so Maren Berkenheide. Einig waren sich alle darin, dass die geschilderte Problematik zum Teil auch auf die patriarchalischen Strukturen unserer Gesellschaft zurückzuführen ist. Doch wie dem begegnen?
Maria Adela Salinas schlug daher einen Frauenkongress vor, um frauenspezifische Themen in den Fokus zu rücken. Der Vorschlag wurde von allen Beteiligten sehr positiv bewertet und als langfristiges Projekt anvisiert. Vorher soll es jedoch regelmäßige Treffen zur Vernetzung aller Beteiligten geben, bei denen es primär um die Ausarbeitung weiterer Maßnahmen zur Förderung der Sichtbarkeit frauenspezifischer Themen gehen soll. „Die Schicksale, von denen uns erzählt wurde, waren zum Teil kaum auszuhalten.“ erklärte Miriam Stölting. Maren Berkenheide ergänzte: „Umso wichtiger ist es seitens der politischen Vertreter, genau hinzuhören und zu unterstützen, wo es möglich ist. Das haben wir heute getan und daraus nehmen wir sehr viel mit.“