Zum Musik-Campus

Zum Musik-Campus

Heute hat sich Volt, gemeinsam mit einer breiten Mehrheit, im Rat Münster für das Projekt eines Musik-Campus in Kooperation mit der Universität ausgesprochen.

Von der ursprünglichen Vorstellung bis hin zum heutigen Ergänzungsantrag war es jedoch ein weiter und an vielen Stellen unnötiger Weg. Eine wichtige Erkenntnis aus dem Prozess ist, auch in Hinblick auf andere und zukünftige Projekte, dass ein frühzeitiger, transparenter und stetiger Austausch aller Beteiligten notwendig ist, um Ergebnisse ohne Umwege zu erzielen.

Tim Pasch erklärt: “Es wurde oft hervorgehoben, dass es auf Bundesebene kein vergleichbares Projekt gibt. Das mag stimmen. Die Kooperation beim späteren Betrieb eines gemeinschaftlichen Projektes von Stadt und Universität, also Kommune und Land, im Kultur- und Bildungsbereich hat viele Reize und kann zu etwas Einzigartigem werden. Das bedeutet aber auch, dass es keinen Präzedenzfall gibt. Einfach gesagt, weder die Universität, die Verwaltung, noch die Politik können hingehen und sich anschauen, wie “die” das gemacht haben – denn “die” gibt es nicht. Mit dieser Erkenntnis lassen sich viele Teile der Debatte der letzten Wochen besser verstehen. Die jetzige Beschlussvorlage gäbe es bei einem rein kommunalen Projekt nicht. Dass es hier primär um die Akquise von Fördermitteln geht und eben nicht um Verkehrskonzept, Planungsentwurf oder kulturpolitische Nuancen, war zu Beginn nicht offensichtlich. Diese Punkte spielen für uns weiterhin eine zentrale Rolle und wir werden diese kritisch, aber auch konstruktiv, im weiteren Verlauf an den richtigen Stellen einbringen. Mit der Einrichtung eines interfraktionellen Arbeitskreises, der regelmäßig und umfassend informiert wird, ist einer der zentralen Punkte unseres gemeinsamen Änderungsantrags umgesetzt worden.”

Viele Bedenken in Hinblick auf die Finanzierbarkeit dieses bisher einmaligen Projekts konnten mit der heutigen Beschlussfassung zufriedenstellend geklärt werden. Insbesondere die von Volt eingebrachte Einsetzung einer übergeordneten Projektsteuerung sichert die notwendige Kommunikation und Koordination der verschiedenen Interessen, um zukünftige Kostensteigerungen zu Lasten der Stadt zu vermeiden. Und dennoch wird es wichtig sein, den Teil der Stadtgesellschaft, der immer noch berechtigte Bedenken gegen den Musik-Campus hegt, aktiv abzuholen und in die praktische Umsetzung mit einzubinden.

Auch wenn der Musik-Campus heute mit breiter Zustimmung auf den Weg gebracht wurde, ist eine Realisierung jedoch nicht garantiert. Helene Goldbeck erklärt dazu:

“Es war uns besonders wichtig, dass eine vom Musik-Campus unabhängige Planung für die WSfM, das SOM und die freie Szene parallel angestoßen wird. Unsere städtischen Institutionen warten bereits eine sehr lange Zeit auf Alternativen, diese dürfen durch ein mögliches Scheitern des Musik-Campus jedoch nicht noch weiter in eine ferne Zukunft geschoben werden. Der Auftrag an die Verwaltung, entsprechende Szenarien ohne großen Zeitverlust und im vorgegebenen Kostenrahmen zu entwickeln, löst einen unserer größten Kritikpunkte an der ursprünglichen Vorlage.”

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